Aktuelle Termine/Planung
Hier erfahren Sie, was wir für das aktuelle Jahr an Aktivitäten vorgesehen haben. Wenn Sie selbst eine Idee haben, kontaktieren Sie uns über unsere E-Mail.
Aktivitäten 2024
4. Februar 2024 → Französisches Filmfrühstück
17. März 2024 → Vorpremiere zum Film „Oh La La“ mit Weinprobe
19. März 2024 → Generalversammlung 2024
9.-12. Mai 2024 → Jubiläum: 35 Jahre Städtepartnerschaft
Französisches Filmfrühstück
Der Partnerschaftsverein Wertingen-Fère wurde wieder aktiv und lud sowohl Mitglieder als auch allgemein Interessierte zu einem Croissant-Frühstück in Isa’s Café sowie anschließend zu dem erfolgreichen französischen Film „Auf dem Weg“ ins Wertinger Kino. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte des französischen Autors Sylvain Tesson, die unter dem Titel „Auf versunkenen Wegen“ (Sur les chemins noirs) in Frankreich ein Bestseller wurde.
Die 56 Zuschauerinnen und Zuschauer waren beeindruckt von den herrlichen Landschaftsbildern und der schauspielerischen Leistung von Oscarpreisträger Jean Dujardin, der im Film nach einem schweren Sturz mit entsprechend gravierender Verletzung sich dennoch zu Fuß auf den Weg macht, Frankreich auf 1300 Kilometern von der Provence bis in die Normandie zu durchqueren. Seine Erlebnisse und Begegnungen auf diesem Weg regten zum Nachdenken und Philosophieren an.
(Verena Heppner)
Aquarell von Manfred Nittbaur
Vorpremiere zum Film „Oh La La“ mit Weinprobe
(17 Uhr Französische Weinprobe, 18 Uhr Filmregisseur)
Generalversammlung 2024
Der Städtepartnerschaftsverein Wertingen-Fère traf sich im Sitzungssaal des Schlosses zur diesjährigen Generalversammlung. Erste Vorsitzende Manuela Baur bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Vorstandsmitgliedern und der Stadt Wertingen, bevor Bürgermeister Lehmeier seine Vorfreude über das anstehende 35-jährige Jubiläum vom 09. bis 12. Mai zum Ausdruck brachte. Nach einem kurzen Totengedenken blickte die Vorsitzende auf die Tätigkeiten des Jahres 2023 zurück und nahm besonderen Bezug auf das letzte Komitee-Treffen in Baden-Baden, den Schüleraustausch des Gymnasiums, den Besuch der Fotografin Martin Bréson zur schwäbischen Fotoausstellung in Wertingen und den erfolgreichen Quiche-Verkauf auf dem Wertinger Stadtmarkt. Auch die ereignisreiche Fahrt einiger Wertinger nach Fère, die Teilnahme am Kinder-Ferienprogramm, am Kino-Abend und die Aktionen rund um den Weihnachtsmarkt in der Partnerstadt wurden in Erinnerung gerufen.
Schatzmeisterin Anja Kratzer konnte über einen ausgeglichenen Kontostand berichten, welchen die Kassenprüferinnen bestätigten. Anschließend wurde der gesamte Vorstand von der Mitgliederversammlung einstimmig entlastet.
Stadtrat Horntrich leitete die anschließenden Neuwahlen, bei denen Vorstand und Beiräte mit großer Mehrheit bestätigt wurden. Das neue Vereinsmitglied Janine Kraus, die Französisch spricht und Fère über den Schüleraustausch des Gymnasiums kennt, konnte für die Arbeit als Jugendreferentin gewonnen werden.
Die Vorsitzende informierte kurz über einige Vorhaben im laufenden Jahr, bevor 2. Bürgermeisterin Frau Grandé einen Einblick gab, wie die Grundschüler während der Jubiläumsfeier im Mai in Aktion treten werden. Mittels eines Informationsblattes sind alle Vereinsmitglieder über den vorläufigen Ablauf dieser Feier in Kenntnis gesetzt worden. Einige weitere Erläuterungen hierzu beschlossen den offiziellen Teil des Abends. Bei Wein und kleinen Speisen gab es jedoch Gelegenheit, sich noch in kleinerer Runde auszutauschen.
(Verena Heppner)
35 Jahre Städtepartnerschaft Wertingen – Fère-en-Tardenois
„Wie steht es um die deutsch-französische Freundschaft?“ ist das Thema der Maiausgabe der Sprachenzeitschrift Écoute und könnte passender nicht sein für die vielen städtepartnerschaftlichen Begegnungen, die gerade im Mai wieder stattfinden. So feierte auch Wertingen sein 35-jähriges Bestehen der Partnerschaft mit Fère-en-Tardenois vom 9. bis 12. Mai in der Zusamstadt. An die 50 Gäste waren angereist, um mit ihren Gastgebern Erinnerungen der letzten 35 Jahre auszutauschen und die Freundschaft weiter zu pflegen.
Bei strahlendem Wetter und umrahmt von Musikern der Stadtkapelle begrüßten Bürgermeister Lehmeier und Vereinsvorsitzende Manuela Baur die französischen Freunde im Schlossgraben, bevor man in den Gastfamilien meist in geselligen Runden den Abend verbrachte.
Ein Besuch auf Burg Harburg gab am kommenden Tag Einblicke in den für französische Augen überraschend gut erhaltenen Zustand dieser authentischen mittelalterlichen Burganlage. Der Rückweg führte über den Dillinger Friedhof, an dem Oberstleutnant König zusammen mit einigen Wertinger und Dillinger Reservisten die Gedenkstätte für die französischen Kriegsgefangenen von 1870 präsentierte. Bei musikalischer Umrahmung eines Bläser-Ensembles aus Welden beschwor Ernst König zusammen mit Sergeant Bernard Moreau aus Fère den „Frieden über den Gräbern“ und setzte damit ein beeindruckendes Zeichen gegenseitiger Wertschätzung.
Im Volksfestzelt fand dann am Abend der feierliche Festakt statt. Während Bürgermeister Lehmeier die Begegnungen als Bestätigung für die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit interpretierte, bezeichnete Bürgermeister Roseleux, vertreten durch Herrn Alain Brochot, das gegenseitige Verständnis als die entscheidende Grundlage für echte Freundschaft und betonte die Wichtigkeit der bevorstehenden Europawahl. Vereinsvorsitzende Manuela Baur erinnerte an den seit 1981 bestehenden Schüleraustausch und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, die ohne Vorurteile aufgewachsene Jungend möge sich weiter für zahlreiche Begegnungen einsetzen. Nicht die Gebäude der jeweiligen Institutionen trügen Europa, wie Europa-Abgeordneter Markus Ferber sage, sondern die Menschen im Rahmen der vielen Partnerschaften.
Als Vertreter nicht nur der älteren Generation, sondern auch als Sohn von aus Polen nach Deutschland deportierten Eltern ergriff der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees aus Fère Stéphane Wieczorek das Wort. Seine auf deutsch vorgetragenen, bewegenden Worte verdeutlichten den Zuhörern, wie Städtepartnerschaften auch zur Überwindung tief sitzender Verletzungen beitragen können, und ließen seine große Freude über die inzwischen etablierte Freundschaft spüren. Gleichzeitig warnte er davor, den Frieden in Europa für allzu selbstverständlich zu halten und den vielerorts wieder aufkeimenden Hass nicht genügend ernst zu nehmen. Die Städtepartnerschaft diene auch zur Wachsamkeit gegenüber möglichen neuen Ressentiments. Als Gastgeschenk überreichte er drei großformatige, künstlerisch überarbeitete Fotografien von markanten Gebäuden aus Fère.
Landtagsabgeordneter Manuel Knoll, der im Rahmen seiner Ausbildung zwei Jahre in Rennes verbracht hatte, bekräftigte die Sorge seines Vorredners und appellierte um so nachdrücklicher an alle, sich weiterhin tatkräftig für diese Städtepartnerschaft einzusetzen. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Akkordeon-Orchester Fère unter der Leitung von Josiane Caullier, wobei es bedauerlicherweise einige organisatorische Unsicherheiten zu überwinden galt.
Ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass auch die Kinder bereits eingebunden sind, er-lebten die Teilnehmer am Samstag in der Wertinger Grundschule, wo unter der Leitung von Direktorin Grandé Schülerinnen und Schüler ihre Kunstwerke zum Thema „Wertingen aus Kinderaugen betrachtet“ präsentierten. Der Schulchor begleitete das Ereignis mit zu Herzen gehenden Liedern.
Es folgte ein Rundgang durch die Stadt, wo in den Schaufenstern Bilder über Begegnungen der letzten 35 Jahre sowie Aufnahmen von Fère aus der Kamera der Fotografin Martine Bréson gezeigt wurden. Parallel dazu folgten die Besucher im Schloss mit großer Aufmerksamkeit den Erklärungen zum neu installierten Zeitstrahl. Das Gastgeschenk der Franzosen aus dem Jahr 2016, die Skulptur „La Valse“ von Camille Claudel, schlug als Objekt des Monats eine Brücke nach Fère, wo in diesem Jahr der berühmten Bildhauerin besonders gedacht wird.
Am Nachmittag bestand die Gelegenheit, die Vernissage zur Ausstellung „Les Secrets“ von Manfred Nitbaur zu besuchen. Professor Karl-Heinz Brodbeck nahm in seiner Laudatio Bezug zu den zahlreichen Frankreichaufenthalten des Künstlers und den daraus resultierenden Inspirationen.
Schließlich galt es, im Schlosskeller einen Abschiedsabend zu gestalten. Der Liederkranz Wertingen stimmte mit einigen, teils auf französisch gesungenen, Trink-, Mai- und Liebesliedern gebührend ein, woraufhin das Akkordeonorchester aus Fère souverän die Bühne übernahm und mit ihrem am Vortag nicht vollständig zu genießenden Repertoire die Gäste in eine ausgelassene Stimmung versetzte. Gemeinsam gesungene deutsche Lieder und immer wieder die mitreißenden Akkordeonklänge trugen zum Gelingen eines unvergesslichen Abends bei.
Resumierend betrachtet dürfte man sich um die deutsch-französiche Freundschaft keine Sorgen machen. Die Partnerschaft zwischen Wertingen und Fère-en-Tardenois lebt fort.
(Verena Heppner)