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Wissenswertes über unsere Partnerstadt

Fère liegt am Rande der Champagne, im französischen Département Aisne, 115 km östlich von Paris und etwa 50 km westlich von Reims. Die Entfernungen zu den größeren Städten der Umgebung (Soissons, Château Thierry) beträgt 25 km.

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Link zur Homepage des Partnerschaftsvereins in Fère-en-Tardenois:
→ http://www.comjumfere.sitew.fr:
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→ E-Mail: comjumfere@orange.fr


Fère-en-Tardenois

Beschreibung von Fère nach einer Broschüre, zusammengestellt von Mme F. LeGoc

Fère-en-Tardenois stellt sich vor

Erst 1552 wurde Fère-en-Tardenois zum ersten Mal als Stadt bezeichnet, und zwar in einem Vertrag, der zwischen Vertretern von Anne de Montmorency (1493-1567), Freiherrn von Fère-en-Tardenois, und den Einwohnern geschlossen wurde. Der Vertrag erlaubte den Bürgern, Getreide frei zu kaufen und zu verkaufen.
Während des 1. Weltkriegs wurde Fère-en-Tardenois zu 70 % zerstört. Die französischen Soldaten fuhren vom Ferer Bahnhof aus an die Front. Die zweite Schlacht an der Marne forderte besonders viele Opfer. Davon zeugen die Gedenkstätte „Les fantômes“ in der Nähe von Beugneux, der deutsch-französische Friedhof in Loupeigne, sowie der amerikanische Friedhof in Seringes-et-Nesles.
Fère-en-Tardenois gehört dem Departement Aisne und der Region  Picardie, die auch die Departements Somme und Oise umfasst. Durch Fère-en-Tardenois fließt der Ourcq, der im Tardenoisgebiet entspringt, in die Marne mündet und mit der Seine in Paris durch den Ourcq-Kanal verbunden ist. Die Gemeinde zählt ca. 3270 Einwohner und gehört seit 1996 der Communauté de communes du Tardenois, einer Verwaltungsgemeinschaft, die 20 Gemeinden und ca. 7560 Einwohner zählt.
Fère liegt in der Nähe der Autobahn A4 Paris–Straßburg, 115 km östlich von Paris, 50 km westlich von Reims, 25 km nördlich von Château-Thierry und ca. 30 km südlich von Soissons. Es liegt auch direkt an der Bahnlinie Paris–Reims. Ein Zug hält jeden Tag vormittags und abends in beiden Richtungen und ermöglicht den Pendelverkehr.

Die Markthalle

Die Markthalle, deren Dachstuhl als Getreidespeicher diente, wurde um 1540 unter Herrschaft von Anne de Montmorency gebaut. Sie ist eines der wenigen in Frankreich noch erhaltenen Gebäude dieser Art. Das Gebälk und die Stützpfeiler bestehen aus den Stämmen der Kastanienbäume, die damals im Schlosspark wuchsen. Früher fand dort der Getreidemarkt statt. Ende des 19. Jahrhunderts verhinderte Etienne Moreau-Nélaton (1859-1927), Künstler, Kunsthistoriker, Sammler und Wohltäter von Fère-en-Tardenois, dass die Markthalle niedergerissen wurde, indem er den Speicher der Gemeinde Fère abkaufte. Während des 1. Weltkriegs benutzte man die Markthalle als Kriegslazarett. Seit dem 15. Dezember 1920 steht sie unter Denkmalschutz.
Heute findet jeden Mittwoch in der Halle ein Markt statt. An Festtagen wird dort musiziert und getanzt.

Das Collège Anne de Montmorensy

1972 wurde zum ersten Mal der Bau eines öffentlichen Collège d’Enseignement Secondaire anstelle des zu klein gewordenen Collège d’Enseignement Général erwähnt.
 1975 (am 15. September) konnten ca. 500 Schüler und 25 Lehrer das neue Collège (6. – 9. Klasse) beziehen.
 1978 wählte der Gemeinderat den Namen von Anne de Montmorency (1493-1567), der zur Entwicklung der Stadt beigetragen hatte, als Namen für die Schule. 
1981 fand der erste Schüleraustausch mit Wertingen dank Frau Danièle Briet, Deutschlehrerin, auf französischer und Herrn Richard Forster, Französisch- und Englischlehrer, auf deutscher Seite statt.
 1982 wurde der Einzugsbereich der Schulen von Fère-en-Tardenois wegen der sozio-ökonomisch sowie kulturell schlechten Verhältnisse als Zone vorrangiger Erziehung erklärt (Zone d’Education Prioritaire, ZEP). Die Schule bekommt deshalb besondere Zuschüsse vom Departement. 1983 wurden die Turnhalle und das dazu gehörende Gelände eingeweiht.
 1986 wurde Spanisch als zweite Fremdsprache eingeführt.
 1988 wurde das Sprachlabor gebaut. Im November wurden 20 Wertinger Lehrer empfangen.
 1990 (im September) wurde eine Delegation aus Wertingen im Collège empfangen, als die Städtepartnerschaft ins Leben gerufen wurde.
 1991 wurde der unzugängliche Innenhof zugedeckt und dessen Glaswände abgebaut (jetziger „Patio“).
 1995 wurden ein Treibhaus und schließlich 1996 ein Fahrradständer und das Krankenzimmer gebaut.
 1999 (Februar) streikten die Lehrer. Sie besetzten das Collège, fuhren nach Paris zum Ministerium und bekamen, dass Fère-en-Tardenois Zone vorrangiger Erziehung bleibt.
 1999 (Frühling) bauten die Schüler der Sonderschule einen kleinen Eiffelturm für den Umzug des Maiglöckchenfestes. Er steht seither am Eingang des Collège.
 2000 (im Januar) starb Herr Gérard Baclet, Technologielehrer am Collège, der von 1983 bis 1999 die Austauschschüler begleitet, bzw. von 1986 bis 1998 den Schüleraustausch organisiert hatte.
 2000 (im Juni) wurde zum 20. Jubiläum des Schüleraustausches eine Linde gepflanzt.
 2002 wird die „classe bilangue“ eingeführt: Die 6-Klässler können zugleich Englisch und Deutsch anfangen.
 2007 – 2009 Bauarbeiten zur Erweiterung der Gebäude.
 2009 (im Juni) Alle Klassenzimmer sind am Internet angeschlossen und die Lehrer bekommen vom Departement einen Laptop ausgeliehen. 
2010 wurde zum 30. Jubiläum des Schüleraustausches ein Ginkgo gepflanzt.
 2011 fand kein Schüleraustausch, sondern am 30. Mai der Besuch von 40 Wertinger 9-Klässlern statt. 
2014 33. Schüleraustausch.

 Fère-en-Tardenois verfügt auch über zwei écoles maternelles und zwei Grundschulen, jeweils katholisch und öffentlich.

Die Kirche Sankt Macra

Eine von 1262 datierte Urkunde erwähnt eine Stiftskirche, die unter dem 100-jährigen Krieg (1337-1453) sehr zu leiden hatte. Zwei frühgotische Arkaden des Mittelschiffes der jetzigen Kirche sind wahrscheinlich Überreste jener Stiftskirche, auf deren Grundmauern Louise von Savoyen, die Mutter von Franz I., die jetzige Kirche bauen ließ. Sie steht seit 1920 unter Denkmalschutz. 
Sie besteht aus einem Mittelschiff ohne Fenster und zwei Seitenschiffen. Der Chor ist besonders breit und nicht sehr tief.
 Der Barockaltar und die Kanzel wurden unter Herrschaft von Ludwig XIII. (1601-1643) geschnitzt. Besonders bemerkenswert sind die gedrehten Säulen, die Goldverzierung und die Trompe-l’œil-Malerei.
 Das Altarbild wurde 1653 von Claude Vignon gemalt und stellt die Anbetung des Christkindes die heiligen drei Könige dar. Über dem Gemälde befindet sich Johannes der Täufer. Links und rechts stehen der heilige Johannes und die heilige Macra. Diese um 286 geborene Heilige ist die Schutzpatronin der Pfarrgemeinden von Fère-en-Tardenois, Fismes und Longueval. Sie wurde am 6. Januar 303 zur Zeit einer Christenverfolgung unter dem römischen Präfekt RICTIOVARE in Fismes auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihre Gebeine wurden erst im 6. Jahrhundert entdeckt und zunächst in der Martinskirche von Fismes als Reliquien aufbewahrt. Seit 1643 besitzt die Kirche von Fère-en-Tardenois, die der Heiligen geweiht ist, einen ihrer Knochen in einem Reliquienschrein auf einem der Seitenaltäre.
Auf beiden Seiten des Altars hat der Glasmaler Luc Simon in den 1950er Jahren auf vier modernen Kirchenfenstern, die an Chagalls Kirchenfenster erinnern, das Opferthema künstlerisch interpretiert: 
3 – links: die Geißelung Jesu 4 – rechts: die Kreuzigung 
(+ Maria Magdalene u. Soldaten)
 2 – links: Moses und die zehn Gebote  1 – rechts: Abrahams Opfer
Die Kirche besitzt auch eine Orgel, die vom Orgelbauer Georg Westenfelder gebaut und 1991 eingeweiht wurde. Sie ersetzt die alte Orgel aus dem 17. Jahrhundert und zählt 2 400 Pfeifen. Regelmäßig finden Konzerte statt und mehrere CDs wurden bereits aufgenommen.
Am 19. Oktober 2013 und am 5. Januar 2014 wurden zwei restaurierte Kirchenfenster jeweils enthüllt und geweiht. In den 1920er Jahren vom Maler Maurice Denis (1870-1943) entworfen und der Glasmalerin Marguerite Huré gefertigt, wurden sie 1940 zerbombt, 1941 abmontiert und gelagert, und erst 2003 von einer Doktorandin wiedergefunden. Da der Kirchenchor schon Fenster hat, hat man die von Maurice Denis an leuchtenden Stellwänden links und rechts unter der Orgel angebracht.

Die Burg

Zu den markanten Gebäuden von Fère-en-Tardenois zählt auch eine Burg, die 3 km nördlich von der Stadt in einem Waldgebiet steht. Sie wurde Anfang des 13. Jahrhunderts auf einem Grundstück errichtet, das einer der jüngeren Linie der königlichen Familie gehörte. 1206 ließ nämlich Robert II. de Dreux, Neffe des französischen Königs Louis VII., an Stelle einer Festung aus dem 9. Jahrhundert eine Burg mit sieben Türmen auf einem künstlichen mit Sandsteinpflastern bedeckten Hügel bauen.
1528 schenkte Franz I. seinem Freund, bzw. dem Befehlshaber der königlichen Armee Anne de Montmorency (1493-1567), diese Burg zu seiner Hochzeit mit Madeleine von Savoyen. Anne de Montmorency baute die mittelalterliche Burg um, die nach und nach zum standesgemäßen Wohnsitz und Lustschloss wurde, um den König auf seinem Weg nach Reims oder Paris empfangen zu können. Er ließ über dem großen mittelalterlichen Wassergraben eine herrliche Galeriebrücke im Renaissancestil bauen, die eines der architektonischen Prunkstücke des Departements ist. Fünf Brückenbogen tragen die 61 Meter lange, 3,3 Meter breite und 25 Meter hohe zweistöckige Galerie. Der erste Stock ist ein heute noch begehbarer breiter Gang, der zweite bestand aus einem großen Prachtsaal, der früher mit einem Dach bedeckt war.
 Der östliche Eingang besteht aus einem schönen Portal, das mit einem Spitzgiebel, Säulen und der Jahreszahl 1539 versehen ist. Diese Galeriebrücke, die der Galerie des Schlosses Chenonceau ähnlich ist, wurde wahrscheinlich von Jean Bullant und das Tor von Jean Goujon entworfen. 
Das Schloss befand sich 1779 in den Händen des Herzogs von Orléans, auch Philippe Egalité genannt, der die Burg zum Teil niederreißen ließ und das Baumaterial verkaufte. Während des 1. Weltkriegs fanden in der Burg Sprengstoffversuche statt. 
Die Burg ist heute nur noch eine Ruine. Mit der Brücke steht sie seit 1843 unter Denkmalschutz. Sie wurde 1971 von Raymond de la Tramerie, Gründer und Generaldirektor des Unternehmens TUBEST, gekauft. Er ließ auf eigene Kosten wichtige Gebäudeteile restaurieren, bevor er das Schloss 1984 dem Departement schenkte. Er starb 1989 und wurde am Eingang der Treppe, die zur Galerie führt begraben.
 Seit 1996 hat das Departement mehrere Restaurierungsprogramme der Burg und der Galeriebrücke finanziert.
Seit 1956 werden die Nebengebäude als Hotel und Restaurant **** genutzt.


KULTUR, SPORT, MAIGLÖCKCHENFEST

ALIS (Association Lieux Images Sons)

1982 von Pierre Fourny gegründet, hat sich der Künstlerverein 1990 im Moulin Canard, einer ehemaligen Gerbermühle von Fère-en-Tardenois, niederlassen. Er produziert Bühnenshows, Ausstellungen, Bücher, usw. Auf der Bühne wechseln nach dem Prinzip der „Poésie à 2 mi-mots“, das von Pierre Fourny theorisiert wurde, Licht- und Wortspiele, einfallsreiche Objekte und Töne mit Humor und Poesie ab. Der Moulin versteht sich auch als kleine Künstlerkolonie, da ALIS andere Truppen (die Tanztruppe L’Échangeur und die Theatertruppe Du zieu dans les bleus) empfängt.

DAS KULTURZENTRUM „CAMILLE CLAUDEL“

Seit 2003 verfügen die Ferer über ein Kulturzentrum, das nach der berühmten Bildhauerin Camille Claudel genannt wurde. Dort finden eine Musik- und eine Tanzschule, eine Mediothek und ein Medienzentrum Platz. Außerdem werden Kunst- und Informatikunterricht, Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, sowie Kunstausstellungen angeboten.

DIE UNION MUSICALE du TARDENOIS

1976 gründete Georges Devos die „Union Musicale du Tardenois“ (UMT), die aus einer Musikschule und einer Kapelle bestand. 2009 wurde die Musikschule von der Verwaltungsgemeinschaft übernommen. Im Juni 2011 feierte die UMT ihr 35-jähriges Bestehen, indem sie die Papa Lipp Big Band einlud.

DIE UNION AMICALE FÉROISE

Die Ferer Sportvereine bieten Angeln, Baumklettern, Bogenschießen, Boule, Fußball, Go-Kart, Gymnastik, Handball, Judo, Mountainbike, Radwandern, Reiten, Tai-Jitsu, Taïso, Tennis und Tischtennis, usw. an.

DAS MAIGLÖCKCHENFEST

Seit 78 Jahren findet am zweiten Wochenende im Mai das Maiglöckchenfest statt, währenddessen das Maiglöckchen als Glücksbringer und Symbol des Frühlings geehrt wird. Zu den Festlichkeiten zählen die Wahl der Maiglöckchenkönigin und ihrer zwei Kronprinzessinnen (im März), Umzüge der blumengeschmückten Wagen und Stadtkapellen am Samstagabend und Sonntagnachmittag, und zum Schluss das Konzert der Stadtkapellen.


TOURISMUS

Im Oktober 2013 bekam Fère-en-Tardenois das Label Station verte de vacances (Luftkurort).

DER FREMDENVERKEHRSVEREIN

Der Fremdenverkehrsverein, der 1933 gegründet wurde, wurde am 13. März 2014 aufgelöst. Künftig sollen sich die Touristen an den Fremdenverkehrsverein von Château-Thierry wenden (+33.3.23.83.51.14).


WIRTSCHAFT

TUBEST FLEXIBLE SOLUTIONS

Das Unternehmen Tubest flexible solutions wurde 1925 von Raymond de la Tramerie in Fère-en-Tardenois gegründet. Es stellt Rohre und Schläuche aus Metall, Plastik, oder Verbindungen verschiedener Stoffe her. Sie werden im Hoch- und Tiefbau, in der chemischen, mechanischen, medizinischen und nuklearen Industrie, sowie in der Eisen-, Stahl- und auch in der Ölindustrie verwendet. TUBEST gehört dem Konzern BOA.

VOSSLOH-COGIFER

VOSSLOH ist europäischer Führer im Bereich von ortsfesten Bahnanlagen für alle schienengeführten Transportsysteme im städtischen Nahverkehr und zwischen den Städten. Das Unternehmen beschäftigt 5000 Leute in 26 Ländern. Die Ferer Filiale stellt seit 1975 vor allem Weichen und Signalsysteme für die Eisen-, Untergrund- und Straßenbahnen der ganzen Welt her und hat sich auf die Hochgeschwindigkeitsbahnlinien spezialisiert. 85% der Ferer Produktion werden exportiert, und zwar in die EU, in die skandinavischen Länder, nach Afrika, Asien, sowie Nord- und Lateinamerika. 2013 beschäftigte VOSSLOH-COGIFER in Fère-en-Tardenois 130 Leute und erzielte 46 M€ Umsatz.


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